Revitalisierung Alte Spinnerei

Kulmbach

Natürlich stellt die enorme Gebäudetiefe von 40m für die angemessene Belichtung von Arbeitsplätzen eine gewisse Schwierigkeit dar. Innerhalb der bestehenden Volumina und dem Stützenraster des alten Industriegebäudes pragmatisch folgend werden daher zwei neue, deutlich weniger tiefe Gebäude auf einem H- bzw. T-förmigen Grundriß vollkommen neu errichtet.

Zusammen mit der alten Außenfassade spannen diese Neubauten vier Zwischenräume, die vier Wintergärten auf. Scheinbar Abfallprodukte der heute so nicht mehr nutzbaren Gebäudetiefe der Alten Spinnerei bestimmen diese Wintergärten zwischen den bestehenden, großzügigen Industrie-Fassaden und den neu eingefügten Bauteilen den Charakter des neuen Hauses. Natürlich dienen die Wintergärten nicht allein der Belichtung der Arbeitsplätze, es sind klimatisch und atmosphärisch wirkungsvolle Zwischenzonen, die je nach Lage und Jahreszeit im Gebäude unterschiedliche Aufgaben übernehmen.

Nicht nur durch das selbstverständliche Zusammenwirken alter und neuer Bauteile, sondern gerade auch wegen der besonderen Arbeitsatmosphäre entsteht hier ein zukunftsweisendes Gebäude.

 

Ausloberin: Stadt Kulmbach
Realisierungswettbewerb, Ankauf
Revitalisierung eines ehemals industriell genutzten, geschützten Gebäudekomplexes für Büro- und Veranstaltungsnutzungen
Mitarbeit: L. R. Dirksen, M. Haselroth
Klimakonzepte: Transsolar, München
Freianlagen: Heike Roos, roosgrün, Kromsdorf b. Weimar

Historische Abbildung: Giovanni Battista Piranesi, Die Zugbrücke, aus der Serie Le Carceri d'Invenzione, 1761